Großes Hallo am Flughafen, jeder redet aufgeregt durcheinander, die Letzten nähen noch schnell den Aufnäher mit dem Titel des Projekts „Z’ubunti“ auf ihre Kluft, alle warten gespannt darauf, dass es endlich losgeht….
Auch vier hochmotivierte Rotthalmünsterer machten sich Ende März auf den Weg ins ferne Südafrika. Zusammen mit 22 anderen Pfadfindern aus der Diözese Passau sollte es in die Provinz Mpumpalanga gehen um dort den südafrikanischen Pfadfinderstamm „1st Passau“ zu treffen, der sich im Rahmen der ersten Begegnung 2003 gegründet hatte, in Projekten zu arbeiten, Kontakte zu knüpfen und natürlich auch ein bisschen Touri-Programm in diesen fremden Land zu erleben.
Der Start der Reise verlief dann doch nicht so reibungslos, wie zunächst gehofft. Erst einen Tag später konnte die Gruppe aufgrund technischer Probleme am Flugzeug in Richtung Johannesburg starten.
Von dort aus ging es in den Ort Witbank, den Heimatort des Stammes 1st Passau, wo die deutschen Pfadfinder die erste Nacht in Südafrika verbrachten.
Am nächsten Morgen ging es dann richtig los. Die Reisegruppe teilte sich für die ersten Tage in drei Gruppen auf, um in verschiedenen Projekten in der Region mitzuhelfen. Eine Gruppe blieb in Witbank selbst und strich mit den Südafrikanischen Pfadfindern vor Ort die Zäune vor der Grundschule. Außerdem gestalteten sie für die Kinder eines Kindergartens einen Tag und besuchten die Menschen in einem Seniorenheim in Witbank um dort eine Aufführung mit verschiedenen Liedern zu veranstalten.
Eine zweite Gruppe war in der Nähe von Nelspruit fleißig. Zusammen mit dem „Youth in Action“- Chor arbeiteten sie am Chorhaus. Hier wurden Wände verputzt und gestrichen, Fenster eingesetzt und abends gemeinsam gesungen und getanzt. Die Vorführungen des Chors waren sehr eindrucksvoll.
Die dritte Gruppe legte auf dem neuen Grundstück einer Schule einen Gemüsegarten an, der zum einen den Kindern den Ackerbau näherbringen und zum anderen kostenlose Nahrungsmittel für die Gemeinschaft stiften soll.
Die Nächte verbrachten alle in Gastfamilien. Die Gastfreundschaft, die einem in diesem Land, vor allem durch die schwarze Bevölkerung entgegengebracht wird, ist wirklich unglaublich. Da werden Schlafzimmer geräumt, um den Gästen die besten Zimmer zur Verfügung zu stellen, einfach mal schnell auch andere Gastfamilien mit den deutschen Pfadfindern zum Essen ins eigene Haus eingeladen und alles geteilt, was man selber hat. „My home is your home“ ist hier nicht nur eine Redewendung. Die Projektarbeit war für alle sehr bereichernd, wenn man sieht, wie Dinge gemeinsam angepackt und geschaffen werden.
Nach dieser Zeit trafen sich die Gruppen wieder in Witbank und zusammen mit 1st Passau ging es dann ins „International-Camp“, ein Zeltlager nach südafrikanischen Standard. Nach dem Plan, der den Deutschen vorher zugeschickt wurde, sollte dieses ziemlich strikt ablaufen, von „Rise and Shine“ bis zum Lagerfeuer war jeder Schritt genauestens durchgeplant. Ganz so genau nahmen es die Südafrikaner mit ihrem Plan dann doch selber nicht, nur um 6 Uhr morgens wurde man tatsächlich aus dem Schlafsack „geworfen“. Das Lagerfeuer nach südafrikanischer Tradition war allerdings für die deutschen Pfadfinder sehr gewöhnungsbedürftig. Während in den heimatlichen Stämmen das Lagerfeuer die ganze Nacht hindurch brennt und um jede Uhrzeit jemand dort anzutreffen ist, wirkt das „campfire“ in Südafrika eher wie eine Show. Eine halbe Stunde wird ums Feuer Programm gemacht, mit Liedern, Tänzen und Sketchen und dann wird es gelöscht und jeder geht schlafen.
Ein Tag im Camp wurde von den deutschen Pfadfindern gestaltet, um den Südafrikaner auch die deutsche bzw. bayrische Kultur näher zu bringen. Ein Sprachkurs, bayrische Tänze, Fingerhakeln und vieles andere stand auf dem Programm. Dieses Lager wird noch lange in Erinnerung bleiben.
Nach einem Ostergottesdienst, der in Südafrika auch nicht anders abläuft als im heimatlichen Bayern, ging es für die Reisegruppe dann Richtung Nelspruit, zum offiziellen Scoutcenter der Region, denn schon ab dem nächsten Tag stand der nächste Programmpunkt an. Ziel war der Krüger Nationalpark im Nordosten des Landes. Hier verbrachten die Pfadfinder drei beeindruckende Tage.
Die vielen Stunden die sie im größten Wildschutzgebiet Südafrikas im Auto verbrachten, waren es allemal wert. Vier der „Big five“ (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard) haben sie gesehen, nur der Leopard hatte sich zu gut versteckt. Es war ein Erlebnis, diese Tiere einfach mal in freier Wildbahn ohne Glasscheiben und Gitterstäbe zu sehen. Da kann es schon einmal passieren, dass ein paar Giraffen direkt vor dem Auto auf den Weg laufen und weitergefahren kann halt erst dann wieder werden, wenn diese Lust haben, die Straße wieder zu verlassen. Vor Affen muss man sich in Acht nehmen, das haben die Pfadfinder am eigenen Leib erfahren. Da wurden Autos mit Steinen beworfen, Essenstüten samt Inhalt direkt vom Tisch geklaut und einmal stürmte ein Affe beinahe ein Auto. Gerade noch rechtzeitig sprang die letzte Insassin hinein und schlug dem Angreifer die Tür vor der Nase zu. Trotzdem gehörten diese Tage eindeutig zu den schönsten der Reise.
Auch die Landschaft dieses Landes war unglaublich. In den darauffolgenden Tagen hatte die Gruppe noch die Möglichkeit, auf der Panorama Route den Blyde River Canyon und die Mac Mac Falls zu besichtigen. Unglaubliche Naturwunder, die man mit Worten kaum beschreiben kann.
Doch obwohl von dieser Reise hauptsächlich positive Erfahrungen bleiben, kam man auch immer wieder mit Dingen in Berührung, die einem ganz schön nahegehen. Kriminalität gehört zur Tagesordnung. Wenn man mal schnell etwas einkaufen möchte, passt ein Angestellter in der Zeit am helllichten Tag auf das Auto auf, im Dunkeln sollte man nicht mehr fahren, sondern nach Möglichkeit bereits zuhause sein. In den Spielen der Kinder ging es viel um Gewalt und Diebstahl. Die Sicherheit, die in Deutschland so selbstverständlich ist, ist hier kaum zu finden.
Auch die Auswirkungen der Apartheid spürt man leider noch deutlich. Die schwarze und die weiße Bevölkerung leben nebeneinander her, ohne wirklich miteinander in Berührung zu kommen. Während es den einen selbst am fließenden Wasser im Bad fehlt, haben die anderen einen Pool im Garten. Man hat den Eindruck von zwei völlig unterschiedlichen und fremden Kulturen, die sich das gleiche Land teilen, aber miteinander nichts zu tun haben.
Trotz alldem war diese Reise ein unglaublich beeindruckendes Erlebnis, das viele intensive Erfahrungen und auch neue Freundschaften mit sich gebracht hat und wohl für immer in den Köpfen und Herzen bleibt. In den nächsten Jahren soll eine Rückbegegnung stattfinden, bei der die südafrikanischen Pfadfinder in die Diözese Passau kommen. Ein Wiedersehen ist somit schon geplant
Auch vier hochmotivierte Rotthalmünsterer machten sich Ende März auf den Weg ins ferne Südafrika. Zusammen mit 22 anderen Pfadfindern aus der Diözese Passau sollte es in die Provinz Mpumpalanga gehen um dort den südafrikanischen Pfadfinderstamm „1st Passau“ zu treffen, der sich im Rahmen der ersten Begegnung 2003 gegründet hatte, in Projekten zu arbeiten, Kontakte zu knüpfen und natürlich auch ein bisschen Touri-Programm in diesen fremden Land zu erleben.
Der Start der Reise verlief dann doch nicht so reibungslos, wie zunächst gehofft. Erst einen Tag später konnte die Gruppe aufgrund technischer Probleme am Flugzeug in Richtung Johannesburg starten.
Von dort aus ging es in den Ort Witbank, den Heimatort des Stammes 1st Passau, wo die deutschen Pfadfinder die erste Nacht in Südafrika verbrachten.
Am nächsten Morgen ging es dann richtig los. Die Reisegruppe teilte sich für die ersten Tage in drei Gruppen auf, um in verschiedenen Projekten in der Region mitzuhelfen. Eine Gruppe blieb in Witbank selbst und strich mit den Südafrikanischen Pfadfindern vor Ort die Zäune vor der Grundschule. Außerdem gestalteten sie für die Kinder eines Kindergartens einen Tag und besuchten die Menschen in einem Seniorenheim in Witbank um dort eine Aufführung mit verschiedenen Liedern zu veranstalten.
Eine zweite Gruppe war in der Nähe von Nelspruit fleißig. Zusammen mit dem „Youth in Action“- Chor arbeiteten sie am Chorhaus. Hier wurden Wände verputzt und gestrichen, Fenster eingesetzt und abends gemeinsam gesungen und getanzt. Die Vorführungen des Chors waren sehr eindrucksvoll.
Die dritte Gruppe legte auf dem neuen Grundstück einer Schule einen Gemüsegarten an, der zum einen den Kindern den Ackerbau näherbringen und zum anderen kostenlose Nahrungsmittel für die Gemeinschaft stiften soll.
Die Nächte verbrachten alle in Gastfamilien. Die Gastfreundschaft, die einem in diesem Land, vor allem durch die schwarze Bevölkerung entgegengebracht wird, ist wirklich unglaublich. Da werden Schlafzimmer geräumt, um den Gästen die besten Zimmer zur Verfügung zu stellen, einfach mal schnell auch andere Gastfamilien mit den deutschen Pfadfindern zum Essen ins eigene Haus eingeladen und alles geteilt, was man selber hat. „My home is your home“ ist hier nicht nur eine Redewendung. Die Projektarbeit war für alle sehr bereichernd, wenn man sieht, wie Dinge gemeinsam angepackt und geschaffen werden.
Nach dieser Zeit trafen sich die Gruppen wieder in Witbank und zusammen mit 1st Passau ging es dann ins „International-Camp“, ein Zeltlager nach südafrikanischen Standard. Nach dem Plan, der den Deutschen vorher zugeschickt wurde, sollte dieses ziemlich strikt ablaufen, von „Rise and Shine“ bis zum Lagerfeuer war jeder Schritt genauestens durchgeplant. Ganz so genau nahmen es die Südafrikaner mit ihrem Plan dann doch selber nicht, nur um 6 Uhr morgens wurde man tatsächlich aus dem Schlafsack „geworfen“. Das Lagerfeuer nach südafrikanischer Tradition war allerdings für die deutschen Pfadfinder sehr gewöhnungsbedürftig. Während in den heimatlichen Stämmen das Lagerfeuer die ganze Nacht hindurch brennt und um jede Uhrzeit jemand dort anzutreffen ist, wirkt das „campfire“ in Südafrika eher wie eine Show. Eine halbe Stunde wird ums Feuer Programm gemacht, mit Liedern, Tänzen und Sketchen und dann wird es gelöscht und jeder geht schlafen.
Ein Tag im Camp wurde von den deutschen Pfadfindern gestaltet, um den Südafrikaner auch die deutsche bzw. bayrische Kultur näher zu bringen. Ein Sprachkurs, bayrische Tänze, Fingerhakeln und vieles andere stand auf dem Programm. Dieses Lager wird noch lange in Erinnerung bleiben.
Nach einem Ostergottesdienst, der in Südafrika auch nicht anders abläuft als im heimatlichen Bayern, ging es für die Reisegruppe dann Richtung Nelspruit, zum offiziellen Scoutcenter der Region, denn schon ab dem nächsten Tag stand der nächste Programmpunkt an. Ziel war der Krüger Nationalpark im Nordosten des Landes. Hier verbrachten die Pfadfinder drei beeindruckende Tage.
Die vielen Stunden die sie im größten Wildschutzgebiet Südafrikas im Auto verbrachten, waren es allemal wert. Vier der „Big five“ (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard) haben sie gesehen, nur der Leopard hatte sich zu gut versteckt. Es war ein Erlebnis, diese Tiere einfach mal in freier Wildbahn ohne Glasscheiben und Gitterstäbe zu sehen. Da kann es schon einmal passieren, dass ein paar Giraffen direkt vor dem Auto auf den Weg laufen und weitergefahren kann halt erst dann wieder werden, wenn diese Lust haben, die Straße wieder zu verlassen. Vor Affen muss man sich in Acht nehmen, das haben die Pfadfinder am eigenen Leib erfahren. Da wurden Autos mit Steinen beworfen, Essenstüten samt Inhalt direkt vom Tisch geklaut und einmal stürmte ein Affe beinahe ein Auto. Gerade noch rechtzeitig sprang die letzte Insassin hinein und schlug dem Angreifer die Tür vor der Nase zu. Trotzdem gehörten diese Tage eindeutig zu den schönsten der Reise.
Auch die Landschaft dieses Landes war unglaublich. In den darauffolgenden Tagen hatte die Gruppe noch die Möglichkeit, auf der Panorama Route den Blyde River Canyon und die Mac Mac Falls zu besichtigen. Unglaubliche Naturwunder, die man mit Worten kaum beschreiben kann.
Doch obwohl von dieser Reise hauptsächlich positive Erfahrungen bleiben, kam man auch immer wieder mit Dingen in Berührung, die einem ganz schön nahegehen. Kriminalität gehört zur Tagesordnung. Wenn man mal schnell etwas einkaufen möchte, passt ein Angestellter in der Zeit am helllichten Tag auf das Auto auf, im Dunkeln sollte man nicht mehr fahren, sondern nach Möglichkeit bereits zuhause sein. In den Spielen der Kinder ging es viel um Gewalt und Diebstahl. Die Sicherheit, die in Deutschland so selbstverständlich ist, ist hier kaum zu finden.
Auch die Auswirkungen der Apartheid spürt man leider noch deutlich. Die schwarze und die weiße Bevölkerung leben nebeneinander her, ohne wirklich miteinander in Berührung zu kommen. Während es den einen selbst am fließenden Wasser im Bad fehlt, haben die anderen einen Pool im Garten. Man hat den Eindruck von zwei völlig unterschiedlichen und fremden Kulturen, die sich das gleiche Land teilen, aber miteinander nichts zu tun haben.
Trotz alldem war diese Reise ein unglaublich beeindruckendes Erlebnis, das viele intensive Erfahrungen und auch neue Freundschaften mit sich gebracht hat und wohl für immer in den Köpfen und Herzen bleibt. In den nächsten Jahren soll eine Rückbegegnung stattfinden, bei der die südafrikanischen Pfadfinder in die Diözese Passau kommen. Ein Wiedersehen ist somit schon geplant
Quelle/Autor:
Marktinfo 91 (Christiane Daidrich)
Veröffentlicht am:
00:00:00 01.01.2015
Letzte Aktualisierung
09:30:45 09.10.2016